Disabled in Politics

Disabled in Politics ist ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität Zürich, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und von Verein Tatkraft. Unterstützt wurde es finanziell vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB.

Menschen mit Behinderungen erfahren in der Schweiz in vielen Gesellschaftsbereichen Barrieren, die ihnen die Gleichberechtigte Teilhabe erschweren. Das Projekt Disabled in Politics konzentriert sich auf einen Aspekt dieser Marginalisierungssituation: das politische Leben. Es untersucht den Zugang von Menschen mit Behinderungen zum Schweizer Politiksystem – mit Fokus auf der passiven Ausübung ihrer politischen Rechte. Das kann heissen: In einer Partei aktiv werden, für ein politisches Amt auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene kandidieren, gewählt werden, und ein Amt ausüben. Das Projekt schafft mit mehreren Methoden einen Überblick über diese Gesamtsituation.

Interviewstudie

Eine Erziehungs- und Politikwissenschaftliche Interviewstudie der UZH erhebt mittels qualitativer Expert*inneninterviews, welche Barrieren im Politiksystem existieren. Hier kommen Politiker*innen mit Behinderungen zur Sprache und berichten über ihre Erfahrungen.

Capstone Course

Masterstudierende der UZH haben sich in einer weiteren Studie den Politiker*innen ohne Behinderung gewidmet – und analysiert, welche Einstellungen diese von Politiker*innen mit Behinderungen haben. Das ist relevant, weil auch Vorurteile Teil der Barrieren sind, die Menschen mit Behinderungen in der Politik erfahren.

Rechtsgutachten

Die Untersuchungen werden begleitet von einem Rechtsgutachten der ZHAW. Dieses überprüft, ob die Schweiz Menschen mit Behinderungen in der Politik ausreichend gleichstellt. Genau gesagt wird erläutert, wo die Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNBRK) umgesetzt hat, und identifiziert, was die Schweiz diesbezüglich noch umsetzen muss.

Proband*innen

Der Verein Tatkraft hat, begleitend zu den Arbeiten von UZH und ZHAW, einen Pilotversuch durchgeführt. Sechs Politiker*innen mit Behinderungen wurde für die Dauer des Projektes finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit zugesprochen. Diese Proband*innen konnten individuell entscheiden, wofür sie die Gelder einsetzen. Zum Beispiel konnten sie sich damit eine Assistenz finanzieren. Oder sie konnten sich physische Hilfsmittel leisten. Das Projekt hat die Proband*innen eng begleitet und erfasst, welche Erfahrungen sie damit machten.

Downloads

Im Rahmen des Projektes sind also verschiedene Produkte entstanden.

Den Forschungsbericht der grossen Interviewstudie gibt es in verschiedenen Varianten.

  • Kurzbericht in Fachsprache auf Deutsch, Französisch und Italienisch
  • Kurzbericht (Niveau B1) auf Deutsch, Französisch und Italienisch.
  • Der ausführliche Forschungsbericht mit den Ergebnissen der Befragung von Politiker*innen mit Behinderungen und der Beurteilung der Situation aus juristischer Sicht kann unter folgender Mailadresse angefordert werden: claudia punkt spiess at uzh punkt ch

Der dazugehörige Massnahmenkatalog empfiehlt konkrete Gleichstellungsmassnahmen, die der Politikbetrieb umsetzen soll. Er richtet sich an Parteien und politische Organisationen. Er ist ebenfalls in verschiedenen Versionen erhältlich.

Hier geht’s zur Untersuchung der Hindernisse für Menschen mit
Behinderungen bei der politischen Teilhabe –
Aus der Perspektive von Schweizer Politiker*innen.

Portraits

Die Erfahrungen von einzelnen Proband*innen des Pilotversuchs sind hier einsehbar. Sie wurden von Masterstudierenden der UZH aufbereitet.